Frieden ist nötiger denn je – Erinnerungen an Heinrich Achilles Hecktor

In diesen Tagen jährt sich der 90. Geburtstag des bekannten Unterliederbacher  Bürgers Heinrich Achilles Hecktor. Der ehemalige Wehrführer der freiwilligen Feuerwehr, stellvertretende Vorsitzende des Vereinsrings und des Heimat- und Geschichtsvereins, Kerbevadder, Mitinitiator der 1.200 Jahr-Feier und Geschäftsinhaber eines Blumenladens mit Gärtnerei war in Unterliederbach zu Hause und fest verwurzelt im gesellschaftlichen Leben. Seine Ideen und sein Rat wurden von vielen geschätzt und beachtet. Viel zu früh ist er 1997 verstorben.

Auf Initiative des Verlegers Hans Cavalier, der zusammen mit Heinrich A. Hecktor den Pressestammtisch als Unterliederbacher Forum veranstaltete, wurde 1998 ein Baum an der Liederbacherstraße in Erinnerung an Heinrich A. Hecktor gepflanzt. Als Gedenkbaum wurde eine Krimlinde ausgesucht und 1998 gepflanzt und  mit einer Gedenkplatte versehen.

Die Krim-Linde (Tilia × euchlora) ist ein Laubbaum aus der Gattung der Linden (Tilia) in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Diese Lindenart ist vermutlich eine um 1860 entstandene Hybride aus der Winter-Linde (Tilia cordata) mit der Schwarzmeer-Linde (Tilia dasystyla).

Bäume sind seit jeher Symbole von Langlebigkeit und Kraft. Laubbäume mit ihren sich jährlich erneuernden Blättern sind daneben Symbole der Wiedergeburt und des Lebens. Das Pflanzen von Gedenkbäumen war seit der Französischen Revolution üblich geworden. Im Gegensatz zu den Freiheits- oder Friedensbäumen, die in der Regel Linden waren, waren die Gedenkbäume die an Kriege und Schlachten erinnerten, typischerweise Eichen. (nach Wikipedia).

Frieden ist nötiger denn je. Nie wieder Krieg ist zwar ein frommer Wunsch, aber wir müssen als Gesellschaft auch einiges dafür tun. Frieden bei uns in Unterliederbach, zwischen den Menschen mit Respekt, Achtung und Würde. Frieden in Deutschland in Freiheit, Demokratie und Gleichberechtigung. Frieden in der Welt mit einem fairen Miteinander der Völker und echten Entwicklungschancen für alle Menschen. Dafür sollen wir als Unterliederbacher Gesellschaft einstehen.

In Erinnerung an Heinrich A. Hecktor und in der Gewissheit das Frieden nötiger denn je ist, treffen wir uns am Sonntag, 7. April 16.00 Uhr, an der Unterliederbacher Linde in der Liederbacher Straße.

Es freut sich Stefan Hecktor

Und vergiss nicht zu träumen…

Ist das nicht toll? Die Wolken am Himmel ziehen vorbei und ich stelle mir vor was diese darstellen: Ein Mann mit Bart, eine Hexe, ein Stier oder auch nur der Umriss von Norwegen. Seele baumeln lassen, entspannen, sinnfrei denken, träumen. ‚Und vergiss nicht zu träumen, von einer Welt der Hoffnung und der Liebe‘, so heisst es in einem bekannten Lied. Und ich bin frei, entspannt und stelle mir die Welt in den Wolken vor…

Und das in einer Welt hier auf der Erde, in der wir Angst  haben, vor einem kleinen, unerforschten Virus, vor Krankheit und Tod, der gefährdeten wirtschaftlichen Existens, der Unvernunft Vieler und dem.nächsten ‚Lockdown,‘. Eine Welt in der in vielen Ländern Krieg herrscht, die Menschenrechte nichts wert sind, Armut, Hunger und der Mangel  regiert, Menschen flüchten müssen und der Klimakollaps droht. Bei all den Bedrohungen komme ich mir vor, wie beim Zug der Israeliten durch die Wüste. Ich weiß nicht wie lange wir noch durch diese Wüste ziehen müssen. Es ist heiss und die Umgebung ist so lebensfeindlich. Das Ziel ist nicht klar erkennbar. Mein Gott, mein Gott, wie lange noch? Zeige mir doch den Weg aus dieser unwirklichen Lebenssituation! Aber dann entdecke ich in der Wüste Palmen, Wasser, eine Oase. Und das ist keine Fata Morgana. Ein Besuch des Gottesdienstes, ein Lagerfeuerabend in der Kirche im Grünen oder auch ein gutes Gespräch mit Freunden kann eine Oase sein.  Mein Gottvertrauen, ja Jesus selbst ist die Oase in der Wüste.

‚Und vergiss nicht zu träumen, von einer Welt der Hoffnung und der Liebe.‘ Im Korintherbrief steht: Nun aber bleiben Liebe, Glaube und Hoffnung. Und davon sollen wir nicht nur  träumen. Wir sollen die Liebe leben, unseren Glauben einatmen und vorleben, und auf Gott vertrauen. Denn er ist unsere Hoffnung.

Ein hoffnungsvoller Stefan Hecktor im Sommer 2020


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Bleibt alles anders

Es ist Karfreitag 2020. 6.00 Uhr in der Früh. Die Zeit für den Kreuzweg. Wie jedes Jahr. ‚Wenn der Hahn dreimal kräht, wirst Du mich 3x verleugnet haben. Kein Kreuzweg. Kein Gottesdienst. Alles anders. Pandemie.

1997-2013-2020 – 3 Jahreszahlen die sich bei mir eingebrannt haben.
Aber 2020 hat am 11.11.2019 angefangen. Meine Schwester mußte an diesem Tag zur Stammzellenspende in die Uni-Klinik. 1 Jahr Therapie und Arbeitsverbot, 1 Jahr Quarantäne. Am Anfang Isolation, später aufgelockerter. Gott sei Dank alles wird gut. Jetzt nur nicht nachlassen. Aber meine Schwester schafft das und Stand heute wird das wieder richtig gut. Ich freu mich riesig für Christine.

Und zur gleichen Zeit liegt Frau Aßmann im Sterben. Gehirntumor. Das finde ich ungerecht. Aber wir werden nicht gefragt: Frau Aßmann ist die Seele der Gemeinde St. Johannes Apostel. Wir haben über Jahrzehnte soviel gemeinsam erlebt. Wir sind uns so vertraut. Sie ist die Mutter meiner besten Freundin. Sie ist ein Menschenfischer, eine Netzwerkerin – die Königin der Vernetzung. Sie hat keine Angst vor hohen Tieren und immer ein offenes Ohr für die Sorgen der Menschen. Sie redet sich in Rage, kann aber auch gut vermitteln. Sie hat ein Herz für die Caritas, versucht sich aber auch durch die Strukturen der Gremien und Organisationen zu kämpfen. Und einen Satz, den sie gar nicht mochte: ‚Das haben wir schon immer so gemacht!‘

Am 13. Dezember 2019 ist Margurit Aßmann gestorben. Lange konnte ich nicht darüber schreiben. Wie gelähmt war ich. Teile ich doch gerade hier im Blog viele meiner Gefühle mit. Habe ich das Recht über Sie zu schreiben? Es gibt aber keinen Menschen außerhalb meiner Familie, der mich so berührt hat.

2020 ohne Frau Aßmann – und dann auch noch die Pandemie…

(Dieser Blogeintrag hat 9 Monate geschlummert…)

Grüner als Grün wirds nicht

‚Grüner als Grün wird’s nicht‘ – so schallt es mir lachend von meiner Tochter entgegen, wenn ich mit dem Auto an der Ampel stehend, wieder einmal zu lange brauche, um los zu fahren. Und je öfter ich diesen Spruch höre, umso mehr merke ich was Farben und vor allem Grün für mein Leben bedeuten. Es ist schon spannend, das die Farben durch eine Ampelschaltung so besetzt werden. Rot gleich Stopp, Achtung, Vorsicht, Gefahr. Gelb als Zwischenfarbe, jetzt tut sich was, Obacht, schon mal den Gang einlegen. Und Grün: Ich darf los fahren. Ab ins Leben. Geht Ihnen das auch so?

Grün ist Leben. Jetzt im Frühjahr wird das so überdeutlich. Im Winter war alles kahl, grau, trist, kalt. Aber jetzt, wenn die Bäume ausschlagen, die Knospen aufspringen, die ersten Blätter sich wieder bilden, das zarte, frische Maigrün unser Auge erfreut. Dann geht unser Herz auf. Das Grün der Pflanzen beruhigt uns, erreicht unsere Seele. Grün tut gut. Spüren Sie es?

Grün ist die Farbe der Hoffnung. Wir wissen, nach dem längsten, härtesten Winter kommt wieder der Frühling. Im Frühling beginnt wieder die Photosynthese der Pflanzen, dem wichtigsten Baustein des Lebens. Und dieses Wissen gibt uns die Hoffnung, die Gewissheit. Und deshalb ist die Farbe Grün so mit der Hoffnung nach einem guten Leben besetzt. Hoffen Sie auch? Unsere Hoffnung hat einen Namen: Jesus Christus. Er hat uns seine Liebe gegeben, im hier und jetzt, in dunkelgrün. Er hat uns aber vor allem das ewige Leben versprochen. Für mich sieht diese Verheißung nach Frühling aus, in Maigrün.

2018 – 2019

Zum Ende des Jahres möchte ich auf drei Ereignisse des Jahres zurückschauen.

#Familienpastoral

Ende August besuchte unser Bischof Georg im Rahmen der Visitation die Pfarrei Sankt Margareta. Natürlich hat es mich froh und auch stolz gemacht, daß er unsere Gärtnerei und natürlich das Projekt ‚Abenteuer Glaube – Kirche im Grünen‘ besuchte. Wer mich kennt, weiß das ich derzeit viel für die sogenannte Familienpastoral brenne. Nach meiner Überzeugung ist hier einer der Schlüssel für den Fortbestand der katholischen Kirche zu finden. Aber viel zu wenige suchen nach diesem Schlüssel…

In der PGR-Sitzung mit dem Bischof durfte ich zu dem Punkt: ‚Die Situation im Frankfurter Westen – Sankt Margareta ist eine wachsende Gemeinde‘ das einleitende Statement abgeben:
‚Wir sind Sankt Margareta. Nach Jahren als pastoraler Raum sind wir jetzt einen Pfarrei. Diese Pfarrei als Organisationsstruktur muß sich noch finden. Wir sind aber auch 5 Gemeinden, kleine und große, aktive und spannende, mit verschiedenen Schwerpunkten und Neigungen, in Solidarität miteinander. Einheit in der Vielfalt. Unser Credo aus der Gründungsvereinbarung, “ein sowohl als auch“, muß sinnhaftig und zielgerichtet definiert werden.
Einen Unterschied zu vielen Pfarreien Deutschlands gibt es. Wir sind eine wachsende Pfarrei. In den Stadteilen Höchst, Sindlingen und Unterliederbach werden auch in den nächsten Jahren viele Wohnungen gebaut. Die Efahrung zeigt, daß etliche katholische Familien zu uns ziehen werden. Deshalb und weil uns für uns immens wichtig ist, weil es unsere Zukunft ist, muß die Familienpastoral, und vor allem auch die aufsuchende Familienpastoral, vom Pfarrgemeinderat und der Pfarrei intensiv betrachtete werden. Nachfolgend ein paar Fragen und Anmerkungen  an uns und natürlich auch an den Bischof:

–        Wir brauchen Menschenfischer und Kümmerer, um die Menschen vor Ort direkt zu erreichen. Deshalb ist es wichtig einen authentischen Seelsorger vor Ort einzusetzen.
–        Neben Steinen müssen wir in Manpower investieren. Die zusätzlichen Chancen und damit verbunden Aufgaben können auch von Sozialarbeitern unterstützt werden.
–        Im Team zwischen Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen könnten wir viel erreichen. Weg mit dem Nebeneinander, mehr Miteinander wagen.
–        Religiöse Angebote in den katholischen Kitas ist wichtig, aber wie erreichen wir die (katholischen) Kinder in den anderen Kitas.
–        Wie vernetzen wir uns mit den Religionslehrern in den vielen Schulen des Pfarreibezirks
Letztendlich brauchen wir in unserer Pfarrei eine Begeisterung für die Sache Jesu. Dann können wir viel erreichen

2018+Biscof beim Pflanzen 2018- Bischof+Begrüßung 2018- Bischof+Steuerungsgruppe#PrayForKumbo #NoViolence

Mein Herz schlägt für die Menschen in Kamerun. Seit über 2 Jahren schwelt der Konflikt zwischen der Zentralregierung in Jaunde und den englisch sprechenden Provinzen im Nord-Westen. Die Menschen in Kumbo, Bamenda, Buea, Kumba und Mamfe haben wegen der Unterdrückung Ihrer kulturellen Eigenheiten, der Benachteiligung und nicht zuletzt wegen der Korruption protestiert und gestreikt. Die Antwort der Regierung ist, daß die Armee  mit Waffengewalt diese Proteste unterdrücken will. Daraus hat sich jetzt ein Bürgerkrieg entwickelt, auf denen Separatisten, die sogenannten Amba-Boys, in kleinen Gruppen gegen die Regierung kämpft.
Die Zivilisten sind wie immer die Leidtragenden. Häuser und Vorratssilos wurden in Brand gesetzt und viele Menschen verhaftet, gefoltert, misshandelt und ermordet. Vorsichtige Schätzungen gehen von mindestens 1.000 Toten in den letzten 2 Jahren aus. Über 400.000 Menschen sind in den Busch geflohen,  in sichere Gebiete Kameruns oder auch in das nahe Nigeria. In Telefonaten mit unserem Gemeindepfarrer Cyprian, sagt er, daß Sie in Djottin sich noch einigermassen sicher fühlen. Aber das Haus des Vorsitzenden des Partnerschaftsausschusses, Michael, wurde schon im Mai abgebrannt, und die Werkstatt des PGR-Vorsitzenden, Ignatius, ging im November in Flammen auf. Die Kathethrale von Kumbo hat über 30 Einschusslöcher. Nach Überfällen der Armee im November und Dezember mit Dutzenden von Toten sind viele Menschen aus der Stadt geflohen. So auch unsere Freunde Ephriam und Makelia mit Ihren 3 kleinen Kindern. Sie sind in den frankophonen Teil Kameruns geflohen. Auch unser Freund Father Joseph Clifford, der im September nach 5jährigem Studium in Deutschland, zurück nach Kamerun kehrte um dort in Kitiwum ein Priesterseminar zu leiten, war im Dezember unter Beschuss. Zwischen der Armee und den Separatisten gab es rund um die Schule schwere Kämpfe. Er mußte sich in seinem Haus stundenlang auf den Boden legen, damit ihn kein Querschläger trifft.

Konnte im Mai das Bistum Kumbo die Nachbarbistümer noch mit Nahrungsmitteln und Notrationen unterstützen, so ist jetzt der eigene Lebensmittelbestand aufgebraucht. Bischof George kann keine Lebensmittel an arme Menschen mehr verteilen – und das in einer Region, die keinen Hunger kannte. Die Lage wird dramatisch: Die Bauern waren nur bedingt auf den Feldern, viele Vorräte wurden verbrannt, im November hat die Trockenzeit begonnen und die Preise auf den wenigen Märkten steigen ins Unermessliche. Durch die finanzielle Unterstützung des Bistums Limburg konnten die Bistümer Mamfe und Kumba über Caritas International mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden. Dies ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Im Bistum Kumba ist unser Freund Agapitus (gebürtig aus Djottin) seit 3 Jahren Bischof.

In einem Brief von Winfried Montz (Leiter Abteilung Weltkirche im Bistum Limburg) im Dezember 2018 wird der Caritas-Direktor von Kumbo, Fr. Daniel Ache zitiert, der eine umfangreiche Projektbeschreibung für über 8.000 sogenannte Internally Displaced People (Menschen die in den Busch geflohen sind) in Bui und Donga-Mantung Division (Teile des Bistums Kumbo) aufgestellt hat, die u.a. folgende Leistungen beinhaltet
– direkte Überlebenshilfen mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln, Kinderbedarf und z.T. Matrazen
– Kleiderhilfen, Schuhe
– Aufwendungen für Transport und Zwischenlagerung (Beschaffung wird vornehmlich regional im Raum Nkambe und in Bamenda erfolgen).

Mehr Informationen zur Kumbo-Nothilfe auf der Seite: www.st-johannes-ap.de

20180501_Djottin-Haus von Michael 20180501_Djottin-Hausvon Michael2 #Grün#Pflanzen#Leben

Jahrhundertsommer. Hitzerekorde. Klimawandel. Wie wäre es da einafach mal mit mehr Grün? Grün ist die Farbe des Jahres 2019. Mach mal Grün! Ob in der Weidenkapelle oder mit grünen Wänden (mit echten Pflanzen). Grün ist die Farbe der Hoffnung. Grün kann uns Menschen helfen.

2017-06-01-Sommerfest-Weidenkapelle Ich bin froh, daß mir meine Familie Halt gibt. Zu aller erst meine Frau Martina, die mir den Rücken frei hält. Meine Mutter Ursula, die nach 60 Jahren immer noch jeden Tag im Laden steht! Meinen Kindern, die langsam aber sicher groß werden. Meine Schwestern, Schwiegereltern, Schwagern, Neffen und, und, und Danke das es Euch gibt.

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Sankt Margareta

Sankt_Margareta_Logo_RGBSo jetzt sind wir seit dem 1. Januar eine ‚Pfarrei neuen Typs‘. Heute kommt Bischof Georg und feiert mit uns den Gründungsgottesdienst. Jetzt wird alles gut. Die Kirche und das Abendland sind gerettet.

OK. Ihr hört meinen kritischen Unterton. Die Pfarrei neuen Typs hat mich noch nicht überzeugt. Klar die Verwaltung kann jetzt besser organisiert werden. Und der Pfarrer muß nicht mehr auf 5 PGR-Sitzungen. Und alles wird einfacher. Sicherlich nicht. Erst haben wir denm Priester als Bezugsperson verloren (Stichwort: Priesterroulette – Na wer kommt aus der Sakristei?). Jetzt verlieren wir auch den Bezug zu unseren Pastoralreferenten und Gemeindereferenten. Stichwort: Themenfelder! Wer kann denn im Bistum ernsthaft glauben, daß es sinnvoll ist, die Erstkommunion als Kurs mit Anfang und Ende durchzuführen und nicht als wichtigen Baustein, einer nachhaltigen Familienpastoral zu sehen. Klar haben wir jetzt ein zentrales Pfarrbüro, provisorisch. Im Pfarrhaus. Und ihr kennt  den Spruch mit Provisorien.

Ich bin ja nicht so fundamental – krtisch. Ich habe zwar nicht für die Pfarrei neuen Typs gestimmt, aber ich versuche an einigen Stellen meine Vorstellungen von Gemeinde durchzubringen: Offen, frei, Nächstenliebe, auf Jesus konzentriert, solidarisch. Im Pfarrgemeinderat möchte ich das einbringen. Und bei ‚Abenteuer Glaube – Kirche im Grünen‘ es leben. Und ich möchte eine Kirche, in der die Menschen guten Willens das Wort Gottes hören können und dann das Wort leben. Dafür möchte ich mich einsetzen. Dafür bin ich katholisch und trotzdem gut drauf. Naja und dafür gibt es ein Leitwort:

Engagierte Gelassenheit,
kämpferische Sehnsucht im Herzen
und kritische Treue.

 

Die ersten 50 Jahre

Die Zeit ist zu kurz um nur traurig zu sein. In 50 Jahren ist viel passiert. Und das Leben ist schön.

Aufgewachsen in einer tollen Familie, mit Eltern die immer da waren, aber auch viel arbeiteten, mit zwei Schwestern und einem Bruder, die dem Kleinen zeigten, wo es lang geht. 10 Jahre Schule in Unterliederbach und Höchst und Freundschaften, die bis heute noch Bestand haben. Einschneidend war der Sommer 1975: In der allerersten Nachtwache im Zeltlager wurde mir das Banner geklaut. Das ist der ‚Fluch des Zeltlagers‘: Ich kann nicht davon lassen. Ob als Kind, als Teamer oder heute als Papa. Im Sommer fahre ich ins Zeltlager! Und dann bewache ich immer intensiv das Banner (‚Dreierschnitt‘)!

Ok, als Kunstradfaher war ich nie so elegant wie Daniel oder Markus Maggi. 6 Jahre Jugendfeuerwehr waren sehr schön, haben aber zum Leidwesen meines Vaters (Über 20 Jahre Wehrführer in Unterliederbach) nicht dazu geführt, daß ich Feuerwehrmann wurde. Dafür hat mich das Tanzen sehr geprägt oder wer war mal der Mambo-König von Unterliederbach (Dirty Dancing lässt grüßen)?

Oma 70 geb29‚Na Stefan, was willst Du mal werden?‘ Gärtner! Das war schon immer klar. ‚Fliegende Holländer‘ waren meine erste Kultur in der Gärtnerei! Dann die Ausbildung bei Wollrabs in Eschborn. Natürlich inklusive der großen Leidenschaft: Hydrokultur! Getreu dem Motto: Lieber Hydrokultur als überhaupt keine Kultur. Nach dem Fachabitur habe ich dann in Geisenheim Gartenbau studiert. Das war eine Traumzeit unterbrochen von permanenten Lernen für Klausuren. Aber wir waren eine tolle Studententruppe und hatten oft Dozenten, die uns begeisterten. Allen voran natürlich Dr. Molitor. 3 1/2 Jahre waren viel zu kurz. Es war so eine schöne Zeit…

Nach einem Zwischenstopp als Zivi beim ASB Höchst in der Altenpflege und im Rettungsdienst (Eine Zeit, die ich rückblickend nicht missen möchte.) begann ich dann als Hydrokulturfachberater bei der Firma HYGRENO (Hydrokultur Gregg Nordkirchen) – dort wollte ich immer hin. OK ich wurde nicht in Nordkirchen eingesetzt sondern in Mannheim. In einem Betrieb, den ich nicht kannte. Aber was soll ich sagen: Nordkirchen mit 80.000 m² Gewächshausfläche, Hydrokultur-Topfmaschine, 2-Lagen-Kultur, Mobiltischen etc war klasse, aber der Betrieb in Mannheim mit 10.000m² Fläche war superklasse. Ich kenne keinen Produktionsbetrieb, der so gut geführt wurde wie in Mannheim. Und ich durfte mit dem besten Gärtnermeister für Hydrokulturen zusammenarbeiten: Wilfried Teufel! Und ab gings im Außendienst quer durch den Süden der Republik, und später mit meinem Chef und Freund Robert Wacker als Mitglied des HYGRENO-Seminar-Teams durch ganz Deutschland, Schweiz und Österreich, um den Kunden Hydrokultur gut zu erklären. Als MItglied des Reorganisationsteams konnte ich aber leider den Niedergang der Firma nicht verhindern….

1997 bleibt für mich als eines von zwei persönlichen ‚Katastrophenjahren‘ in Erinnerung. Der 22. Februar veränderte mein Leben schlagartig. Ich verlor meine Bezugsperson und meinen Ansprechpartner. Vielleicht bin ich an diesem Tag erwachsen geworden (Mit 30?)? Und auch zwanzig Jahre später ist da eine Traurigkeit und Leere. Zeit kann nicht alle Wiunden heilen. Auch wenn manches das ‚Normalste‘ auf der Welt ist. Sicher ist: Wir werden geboren und wir werden sterben. Und wir sind beim Herrn geborgen. Das ist klar.

Ich bin dann 1997 teilweise bei Blumen-Hecktor eingestiegen, aber teilweise noch bei HYGRENO geblieben. 1998 haben wir zu fünft die Firma ‚Die Hydroteufe’l in Mannheim gegründet. Der Markt hat sich geändert und mit teilweise kann man keine Firma leiten. Das war rückblickend ein Fehler. 2004 habe ich die alleinige Verantwortung bei Blumen-Hecktor übernommen. Unsere Hydroteufel gingen 2006 pleite. Das hat mich und die anderen Vier viel Geld gekostet  Die Zeit von 1997 bis 2005 kann ich rückblickend als Such- und Findungsphase bezeichnen, inklusive Trauer, Freude, Liebe, Trennung, Schmerz, Wolke 7. Kampf, Krampf, Perspektivlosigkei, Zuversicht. 2005 haben Martina und ich geheiratet, 2006 kam Jonathan und 2008 Johanna auf die Welt. Angekommen.

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Im Jahre 2000 passierten zwei Dinge, die noch heute tiefe Spuren in meinem Alltag hinterlassen. Auf Betreiben des Hydrokultur-Papstes Günter Gregg wurde ich Geschäftsführer (ehrenamtlich) der Deutschen Gesellschaft für Hydrokultur e.V.. Ein Amt und eine Aufgabe die mir sehr viel Spass macht. Ich bin zwar der Meinung, daß ich dieses Amt nur zu einem Bruchteil ausfülle, aber ich mache es gerne. Die Organisation der jährlichen Mitgliederversammlung mit Rahmenprogramm erfordert jedes Jahr neue Kreativität. (www.dghk.net).

Foto: Bistum Limburg

Foto: Bistum Limburg

Und natürlich der Beginn unserer Gemeinde-Partnerschaft mit St. Joseph in Djottin in Kamerun. Zweimal war ich schon im Bistum Kumbo (2002 und 2013). Ich wurde von Fon Salomon als Nforme dekoriert (Martina ist eine Yaah, Ulf ein Chefon). Ich habe Freunde in Afrika gewonnen: Makelia, Epriam, Father Andrew, Father Joe, die Bischöfe George, Agapitus und Cornelius, Dan, Michael, Alice, Ignatius, Livinus und, und,und … Und es gibt soviele Projekte … (www.st-johannes-ap.de). Aktuell gibt es große Probleme in Southern Cameroon. Die Menschen in den englischsprachigen Provinzen fühlen sich unterdrückt (Und werden es auch) und wollen unabhängig werden. NO VIOLENCE!

2013 war dann mein persönliches zweites Katastrophenjahr. Warum stirbt ein Mensch qualvoll mit 47 Jahren. Da wir wir uns nur selten sahen, denke ich oft, er könnte doch jetzt mal wieder die Tür rein kommen und den Transporter ausleihen oder einfach nur Hallo sagen! So bleibt da eine Lücke. Und die Erinnerung an einen Bruder, der ein spezieller Lebenskünstler war….
Dazu kam der geschäftliche Drahtseilakt, den ich nur dank meiner Hausbank noch einmal abwenden konnte. Aber ich mußte Mitarbeiter entlassen und die Zeiten für ein Blumengeschäft sind nicht einfach. Zu all diesen Problemen passt, daß wir eine Einbruchserie ohnegleichen in unserem Laden hatten und unser Ladendach schier auseinander zu fallen schien.
Welcome

Erst ein Jahr später konnten wir das Dach neu eindecken. Puh wieder was geschafft. Naja Sylvester 2015 haben wir es dann unter dem neuen Dach mal so richtig krachen lassen. Und natürlich sind wir in meinem Blumengeschäft creativ, innovativ, seelsorgerisch und liebevoll aktiv. Naja Ihr könnt ja mal nachlesen: www.blumen-hecktor.de

Lampedusa-Kreuz in Weidenkapelle7Mein neustes ‚Lieblingsprojekt‘ ist ‚Abenteuer Glaube – Kirche im Grünen‘ . In unserer Gärtnerei in Höchst hat sich mit finanzieller Unterstützung vom Bistum Limburg unter der Federführung des pastoralen Raumes Frankfurt – Höchst ein Familien-Freiluftzentrum etabliert. Neben der Produktion von Schnittgrün und Beet- und Balkonpflanzen erhält die Gärtnerei eine Sinnhaftigkeit. Kernstück ist die Weidenkapelle. (www.kirche-im-gruenen.net).

Und so ist es jetzt an der Zeit wieder ein Fest zu feiern. So ‚Volle Lotte‘ halt. Und das in der Gärtnerei. Im Herzen all die Lieben, die nicht mehr dabei sind. Aber mit allen Freunden, die ein Teil von mir sind.
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Und eine klasse Familie um mich herum. Wir unterstützen uns sehr gut gegenseitig. Danke Ursula, Hannelore, Manfred, Karin, Juan, Christine, Ralf, Andreas, Miriam. Meine Neffen Sebastian, Daniel, Cedric und die drei ‚Kleinen‘. Und danke JoJo. Und danke Martina! Das Leben ist schön!

 

 

 

Heute ist die Zeit zum Weinen und zum Umarmen

Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: Eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen,eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen,  eine Zeit zum Niederreißen  und eine Zeit zum Bauen, eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen,  eine Zeit für die Klage  und eine Zeit für den Tanz; eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zum Steinesammeln, eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, die Umarmung zu lösen, eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlieren, eine Zeit zum Behalten  und eine Zeit zum Wegwerfen, eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zum Zusammennähen,  eine Zeit zum Schweigen  und eine Zeit zum Reden, eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen, eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden. Buch Kohelet

Danke Onkel Herbert, für die gute Zeit mit Dir.
Danke für den Schalk im Nacken.
Danke für Deine bescheidene Liebenswürdigkeit.
Danke für Deine jahrelange Begleitung.
Und jedesmal wenn ich am Buffett stehe, oder vor vielen Leuten , oder oder muss ich daran denken: ‚Ich habe mich einmal geniert, und keiner hats gemerkt.‘

 

Endlich Frühling

Enlich Frühlingsanfang. Und Palmsonntag. Und ich schreibe mal wieder auf meinem Blog.

Mit dem Palmsonntag beginnt die Heilige Woche. Nur noch wenige Tage bis Ostern.
Wer vorher noch etwas ‚Besonderes‘  erleben will, den lade ich zum ökumenischen Kreuzweg am Karfreitag um 6.00 Uhr ein. Den innereren Schweinehund überwinden und diesen besonderen Tag mit guten Gedanken beginnen. Wir lassen uns wie jedes Jahr auf den Jugenkreuzweg ein. Auch in diesem Jahr ist dieser sehr interessant. Wir gehen den Kreuzweg von der katholischen Kirche St. Johannes Apostel (Königsteiner Str. 96) über den Liederbach zur evangelischen Stephanuskirche. Dort sind wir anschließend zu einem Fastenfrühstück eingeladen. Herzliche Einladung.

Wir leben in bewegenden Zeiten:
– Das Flüchtlingsdrama wird uns trotz politischer Übereinkünfte noch lange beschäftigen. Wovor haben wir Angst? Islam? Überfremdung? Ich habe mehr Angst vor Kleinkariertheit, Bequemlichkeit, Verachtung, Willkür, Gottlosigkeit …
Jonathan hat diese Woche genullt. Kinder, Kinder wie Zeit vergeht.
Johanna ist schon ein grosses Schulmädchen.
– Und den 80. Geburtstag meiner Mutter Ursula haben wir vor kurzen auch groß gefeiert. Man die Frau hat power….

Weihbischof Agapitus Nfon wurde am 16. März 2016 von Papst Franziskus zum WIR-Juli2016+Agapitus, Dan, Emilyersten Bischof der neuen Diözese Kumba im Westen Kameruns ernannt. Bischof Agapitus ist unserer Partnergemeinde Djottin aufgewachsen, war jahrelang Priester in unserem Partnerbistum Kumbo, danach Weibischof in Bamenda bei Erzbischof Cornelius Esua und war letztes Jahr zur Sommerkirche erstmals in St. Johannes. Er war auch bei uns zu Hause zu Besuch und wir hatten einen schönen Sonntag. Ich wünsche Bischof Agapitus in seinem Amt alles Gute und Gottes Segen.

– Mein Cousin Wilfried ist mit 80 Jahren verstorben. Ich bin sehr froh und dankbar, daß ich ihm vor seinem letzten Weg mit meinen bescheidenen Möglichkeiten in vielen Lebenslagen und auch dann beim Sterben begleiten durfte. Danke das Du Wilfreid da warst.
– Ich hätte nie gedacht, das Guido Westerwelle mir fehlen würde. Aber seine Diskussionen und Reden hatten immer was sehr reales und handfestes. Ich habe ihn gerne gehört. Habe ich ihn auch mal gewählt? Kann mich gar nicht mehr daran erinnern? Genauso wie ich Gregor Gisy gerne zuhöre (Obwohl dies überhaupt nicht meine Partei ist). Aber besser als Politiker die seit einem Jahr über eine stumpfsinnige Obergrenze reden. Ja gehts noch???? Friede für Guido.

Kirche im Grünen wächst: Eines meiner neusten Projekte an denen ich beteiligt bin. Wir bauen in der Gärtnerei eine Weidenkapelle und eine ‚Familienbegegnungsstätte‘. Hoffentlich haben wir bis zum Sommer die Basics geschafft, dann berichte ich mehr….
– Und doch keine Flüchtlinge in St. Johannes Apostel: Welch eine Enttäuschung. Erst machen alle auf ‚wir brauchen Unterstützung für die Unterkünfte‘ (Papst, Merkel, Stadtdekan) und dann scheitert es an der typischen deutschen Bürokratie (Rentamt, Caritasverband, Stadt Frankfurt). Soll noch einer kommen und was sagen. Nur die Flüchtlinge können nix dafür.

So jetzt wisst Ihr, was mich so neben der Arbeit im Moment so umtreibt und auf Trapp hält.

Klopfet an – Frohes Neues Jahr

Zwei Menschen sind unterwegs. Eine Frau, hochschwanger und ein Mann. Sie suchen eine Unterkunft. Sie sind nicht auf der Flucht, aber in einer fremden Stadt. Sie klopfen an der Tür. Wird die Tür geöffnet?  Werden sie Gastfreundschaft erleben? Lampedusa-Kreuz+Johannes-FingerDrei Menschen sind auf der Flucht. Eine Frau, ein neugeborener Junge und ein Mann. Sie fliehen vor einem König, der alle Babys umbringen will, um seine Macht zu festigen. Sie fliehen in ein fremdes Land. Wird man ihnen Asyl gewähren und Ihnen eine Bleibe geben, bis der Spuk zu Hause zu Ende ist? Tausende Menschen möchten fliehen. Frauen, Männer, Kinder.  Ihr Land hat sich verändert. Sie müssen einen Stern tragen und werden wie Aussätzige behandelt. Sie ahnen, daß es aber noch schlimmer kommen wird. Sie müssen ihre Heimat verlassen. Aber die Nachbarländer halten Konferenzen ab und sagen, das sie keine Flüchtlinge mehr aufnehmen können. Viele versuchen illegal die Grenze zu übertreten. Viele werden gefasst und zurück geschickt. Wie wir heute wissen in den größten Holocaust der Geschichte. Millionen Menschen fliehen. Frauen, Männer, Kinder. Sie fliehen vor Krieg, vor Diktatoren, vor Gewalt, vor Hunger, vor Armut. Ihre Häuser sind zerstört. Die Zukunft ist düster. Sie wollen Ihre Haut retten. Oft ist es nur die nackte Haut. Sie nehmen große Mühen auf. Sie gehen durch die Wüste. Sie ferchen sich in kleine Boote und wollen über das Meer. Bei Regen, Kälte und Schnee ziehen sie durchs Gebirge. Oft sehen sie den Tod ins Gesicht. Viele sterben in der Wüste, viele ertrinken im Mittelmeer.  Und dann diskutieren  wir darüber,  ob wir das schaffen können! Diese Menschen suchen eine Herberge für eine Nacht, eine Unterkunft für eine Woche, eine Wohnung für ein Jahr. Sie suchen eine Perspektive, eine Hoffnung, ein erfülltes Leben. Suchen wir das nicht alle? Sind die Träume und Hoffnungen nicht die Gleichen, wie wir sie auch haben? Da gab es einen Mann vor ungefähr zweitausend Jahren, der uns eine Verheißung gab: Bittet, dann wird euch gegeben. Sucht, dann werdet ihr finden. Klopft an, dann wird Euch geöffnet Im Advent hatten wir in St. Johannes 3 ‚Herbergssuchen‘ veranstaltet, die Anstöße geben wollte. Wir können unsere Augen nicht verschließen vor dem Elend dieser Welt. Wir müssen Lösungen suchen. Ob ein Krieg die Lösung ist? Oder ob eine neue Mauer die Lösung ist? Das ist stark zu bezweifeln. Ein Lösungsansatz ist es, den Menschen vor Ort zu helfen.  Klar wir müssen den Flüchtlingen auch hier in Deutschland  helfen.  Aber weltweit sind 64 Millionen Flüchtlinge unterwegs. Und die Weltgemeinschaft hilft zu wenig.

DSCN2423Das Lampedusa-Kreuz, welches über Weihnachten / Neujahr in unserer Kirche stand, soll uns an die Flüchtlinge erinnern. Soll uns ermahnen. Ein eindringliches Zeichen. Ein Kreuz, welches unter die Haut geht. Die Ausstellung Asyl ist Menschenrecht von Pro Asyl (noch bis zum 17. Januar in der Kirche zu sehen), gibt uns handfeste Informationen, die unter die Haut gehen. Und was ist mit den Fluchtursachen? Diese zu bekämpfen, schwierig und vielfältig. Aber sehr wichtig ist es den Menschen in Ihrer Heimat Perspektiven zu geben. Ein funktionierendes Gesundheitssystem und eine gute Schulausbildung sind die Basis für eine gute Entwicklung. Aber die Menschen müssen auch Arbeitschancen und Entwicklungsmöglichkeiten haben. Und sie müssen auch von ihrer Arbeit leben können. Eine gerechte Welthandelsordnung ist die Utopie. Und wir sollten in Solidarität handeln.  Das sind wir den Menschen und den Familien vor Ort schuldig.

DSCN2415DSCN2427Lampedusa-Kreuz+WSLampedusa-Kreuz+JoJo

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Lampedusa-Kreuz in Weidenkapelle Lampedusa-Kreuz in Weidenkapelle2 Lampedusa-Kreuz in Weidenkapelle4 Lampedusa-Kreuz in Weidenkapelle5 Lampedusa-Kreuz in Weidenkapelle6 Lampedusa-Kreuz in Weidenkapelle7

 

Erklärung zum Lampedusa Kreuz

Seit dem Jahr 2000 sind über 25.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken, als sie versuchten Europa zu erreichen. Die Insel Lampedusa, im Mittelmeer gelegen zwischen Italien und Tunesien, steht symbolisch für die Not und das Leid von Menschen, die in ihrer Verzweiflung keinen anderen Weg als den über das Meer wissen. Viele sind Flüchtlinge, Opfer von Krieg und Gewalt, Verfolgung und Terror. Andere suchen einen Ausweg aus Elend und Perspektivlosigkeit in ihrer Heimat. Sie alle teilen die Hoffnung auf ein Leben in Frieden und Sicherheit, mit einer guten Zukunft für sich und ihre Familien.

Lampedusa-Kreuz-SignaturAus den Überresten von Flüchtlingsbooten hat der Schreiner Francesco Tuccio den Altar der Messe gestaltet, die Papst Franziskus am 8. Juli 2013 im Gedenken für die Toten dieser menschengemachten Tragödie auf der Insel feierte. Seither fertigt er Kreuze und andere liturgische Gegenstände aus diesen Überresten, die nicht nur in Italien, sondern in ganz Europa Verbreitung finden. Mit dieser Initiative will Francesco Tuccio auf die Situation der Flüchtlinge aufmerksam machen.