Wir haben einen Traum

Ich habe Freunde in Afrika. Ich war in Afrika. Und es war wieder wunderschön.
Komisch ich habe an dieser Stelle noch gar nichts berichtet Das liegt wohl daran, das meine Reise nach Kumbo zwar in meinem Kopf gut verarbeitet wurde, aber aufs Papier oder in die virtuelle Welt es nicht geschafft hta. Dies möchte ich Stück für Stück ändern.

Und so möchte ich al erstes von meinen Freunden Makelia und Ephriam berichten, die ein Haus bauen. Ein Traum wird wahr und ich möchte die beiden so gut es geht unterstützen. Deshalb lest mal unter der Rubrik Hausbau nach und verfolgt den Hausbau hier im Blog in der Zukunft.

Foto: Bistum Limburg

Kumbo – Ich freu mich dennoch!

Welch stürmische Zeiten hat unser Bistum in den letzten Wochen erlebt! Welch ein Medienecho! Nein ich kann mich an kein Ereigniss erinnern! Wir sind Pabst? Das war einmal! Limburg ist so bekannt.Berühmt, berüchtigt. Die Kirche in Deutschlandwird nicht mehr so sein wie es war. 210 Jahre nach Napoleum sind die Einschnitte noch nicht klar.

Und ausgerechnet jetzt fährt eine kleine sechsköpfige Delegation aus dem Bistum Limburg in das Partnerbistum Kumbo. Nach 25jähriger Bistumspartnerschaft wollen wir gemeinsam mit unseren Freunden eine neue Partnerschaftsvereinbarung erarbeiten. Dafür ist in Kumbo ein viertägiger Workshop geplant. Die Partnerschaft wird evaluiert, neue Ideen sollen entwickelt werden. Ziel ist ein tragfähiges Konzept für die Zukunft.

Als Vertreter der Kamerun AG und der Gemeindepartnerschaften darf ich Teil der Delegation sein. Keine Ahnung, auf was ich mich einlasse. Aber egal. Es wird schon passen. Nach 11 Jahren freue ich mich wieder auf den Nordwesten Kameruns. Und ich freue mich auf meine Freunde: Makelia, Ephriam, Andrew, Michael, Alice, Augustin, Bernard, Daniel, Fon Solomon …. Und darauf, endlich viele kennen zu lernen: Renata, Matthias, Paul, Livinus … Und ich freu mich wie Bolle auf 3 Tage Djottin, im Anschluß an die offizielle Reise. Und ich bin gespannt auf den Hausbau  von Makelia und Ephriam.

So sieht das Reiseprogramm aus:
Samstag, 26. Oktober: Abflug von Frankfurt via Paris nach Douala
Sonntag, 27. Oktober: Bustransfer von Douala via Barmenda nach Kumbo
Mittagessen im Bischofshaus von Barmenda mit dem Erzbischof
(angefragt)
Montag 28. Oktober: Erkundungen in Kumbo
Dienstag, 29. Oktober: Besuch einer Gemeinde: K4
Mittwoch, 30. Oktober: Workshop
Donnerstag, 31. Oktober: Workshop
Freitag, 1. November: Workshop
Samstag, 2. November: Workshop
Sonntag, 3. November: Heilige Messe

Montag, 4. November: Besuch von Djottin
Dienstag, 5. November: Besuch von Djottin
Mittwoch, 6. November: Besuch von Djottin / Rückfahrt nach Kumbo
Donnerstag, 7. Novemberr: Bustransfer von Kumbo via Barmenda nach Douala
Nachtflug von Douala via Paris nach Frankfurt
Freitag, 8.November: Erwartete Anunft in Frankfurt (ca. 9.00 Uhr)

Letzte Woche bekam ich von Pfarrter Martin Sauer den Reisesegen gespendet und wurde ausgesendet. Auch unsere Partnerschaftskerze wurde gesegnet.
Mehr Informationen gibt es dazu auch unter:
http://www.st-johannes-ap.de/2013/ein-ausgefuellter-sonntag

 

 

Was bisher geschah

Dezember 2012: Stefan entdeckt den Blogg und will der Welt regelmäßig mitteilen, was alles Wichtiges in seiner Welt geschieht. Ob die Welt das will oder nicht….

Februar 2013: Bischof Cornelius Esua zu BesuchFebruar 2013: UNFASSBAR …

Frühjahr 2013: Zu kalt, zu naß, zu eklig. Primeln müssen zu tausenden vernichtet werden. Wir haben noch einmal Glück gehabt und kommen mit einem blauen Auge drumrum.

April 2013: 100 Jahre St. Johannes Apostel. Der Bischof ist zu Besuch. Es wird ein toller Gottesdienst und ein klasse Fest. siehe www.st-johannes-ap.de

Mai 2013: Der privaten  Katastrophe entkommen: Nur mit Hilfe von Herrn Hahnemann und meiner Hausbank kann ich den finanziellen Ruin meiner Firma abwenden und die Finanzierung wieder auf feste Säulen stellen. Sparen ist angesagt und in der Zukunft sind massive Veränderungen geplant. Aber dieses Frühjahr möchte ich nicht noch einmal erleben. Eine emotionale Achterbahn: Trauer, finanzielle Sorgen, viel,viel Arbeit und Erziehungsprobleme.

Juli: 2013: Endlich mal eine Woche Urlaub. Ferien auf dem Bauernhof an der Ostsee in Ostfriesland. Das war schön.

August 2013: Und dann noch die obligatorische Woche Familienzeltlager im Hunsrück. Für meine Kinder das Highlight des Jahres!

 

Die Zeit vergeht wie im Fluge

War nicht gerade noch die Zeit der Trauer? Ostern? Pfingsten? Frühjahr (Viel zu kalt?) Sommer? Ferien?

Puh, die Zeit vergeht wie im Fluge. Denke ich jeden Tag an meinen Bruder, werde ich traurig. Ich hätte ihn mal noch so viel fragen sollen. Werde ich aber auch glücklich, das ich einen Bruder hatte, der sein leben gelebt hat. Ein halbes Jahr ist das her…

Puh, die Zeit vergeht wie im Fluge Denke ich jeden Tag an meinen Vater, werde ich traurig. Ich würde ihn so gerne um Rat bitten. Werde ich aber auch glücklich, weil ich so viel von ihm in mir spüre. 16 ein halb Jahre ist es her …

Puh, die Zeit vergeht wie im Fluge. Denke ich oft an meinen Patenonkel, werde ich traurig.Ich hätte mir Zeit für ihn nehmen sollen. Werde ich aber auch glücklich, weil ich ihn ab und zu besucht habe. Fast 2 Jahre ist das her ….

Puh, die Zeit vergeht wie im Fluge. Denke ich oft an Dich, werde ich traurig. Ich möchte mit Dir mehr Zeit verbringen, das Leben leben, alles genießen. Werde ich aber auch glücklich, weil ich es jeden Tag neu versuchen kann. Heute ist das …

Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Lk 24,5

Nachdem Jesus gestorben war, gingen zwei seiner Jünger traurig nach Hause.
Unterwegs ging ein Fremder neben ihnen her.
Sie unterhielten sich mit ihm über das, was mit Jesus geschehen war.
Später saßen sie mit dem Fremden zusammen und aßen miteinander.
Dabei erlebten sie einen ganz besonderen Moment.
Sie erkannten, dass dieser Fremde der auferstandene Jesus war.

Hinterher sagten sie zueinander:
Brannt uns nicht das Herz auf der Brust, als er mit uns unterwegs war und zu Tisch saß?
(Nach Lk 24,13ff, aufgeschrieben beim ökumenischen Kreuzweg der Jugend 2013)

Glaubst Du an die Auferstehung der Toten? Glaubst Du? Glauben heißt nicht wissen. Wie gerne würde ich es für meinen Bruder hoffen, oder für all die lieben Menschen die schon gestorben sind, oder auch für mich? Hat mein Bruder es geglaubt??? Kennt  er jetzt die Antwort? Puh das ist gar nicht so einfach. Das Leben kennen wir, Freude und Leid, Erfüllung und Schmerz. Damit können wir meist umgehen. Aber danach? Nach dem Leben? Aus und vorbei? Oder der Beginn einer neuen Wirklichkeit? Wie sieht die aus? Die Fragen übersteigen meinen Horizont, mein kleines Vorstellungsvermögen! Ich bin nur ein Mensch! Aber ich kann mich an dem orientieren, was überliefert wurde, z.B. die Geschichte der Jünger die nach Emmaus gingen! Sie haben Jesus gekannt, erkannten ihn aber nicht, Aber dann fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen. Für mich eine der schönnsten Bekenntnisse für die Auferstehung des Herrn. Ich lese, was vor 2000 Jahren passiert ist und ich will das glauben. Ich will, an die Auferstehung glauben und ich vertraue auf die Worte von Jesus.Und ich bin gespannt, wie der Weg der Auferstehung aussehen wird. Ich hoffe und glaube dies eines Tages zu ‚erleben‘. Aber das hat für mich ja noch etwas Zeit …..

Ich wünsche allen ein gesegnetes Osterfest.
Ich bedanke mich bei allen, die in den letzte Wochen mit trostreichen Worten, Taten, Umarmungen und Gesten meiner Familie, den Freunden von Matthias und auch mir nahe gestanden haben.

Am Emmaustag, Ostermontag, 1. April 2013, um 9.30 Uhr in der Kirche St. Johannes Apostel, werden wir das Totengedächtnis für Matthias feiern. Im Gottesdienst werden wir Fürbitte für Matthias halten und das grüne Kreuz an den Lebensbaum aufhängen.

Und natürlich ist jeder herzlich eingeladen anschließend beim 9. Emmausgang mitzulaufen. Der Osterspaziergang mit meditativen Impulsen geht von der Johanneskirche bis zur Kreuzigungsgruppe vor der Justinuskirche in Höchst. Und anschließend zum Bären auf den Höchster Schloßplatz.

Das Kreuz ist leer.
Der Weg ist frei.
Der Himmel ist offen
am Horizont ist es hell.

Der EINE hat für alle
ein für alle Mal
den Tod überwunden.

Jesus geht uns voran auf dem Weg ins Leben.
Und zugleich geht er neben uns her.

Brannt nicht unser Herz?
Brach er uns nicht das Brot?
Brechen wir endlich auf?
(Aus: ökumenischer Kreuzweg der Jugend 2013)

Traurig

Es war ein traurig, schöner Frühlingstag. Warm, sonnig, klar.
200, 300 Freunde von Matthias haben sich zusammengefunden, um sich von ihm zu verabschieden. Pfarrer Peter Kollas hat uns uns noch einmal dargelegt, warum Matthias so ein besonderer Mensch war. Im Mittelpunkt der Trauerfeier stand Musik, die von Antje, Jeff und Lothar im Sinne von Matthias ausgesucht wurde.

Guter Gott,
wir tragen heute Deinen Sohn, unseren Bruder, meinen Bruder,
Matthias
zu Grabe.

Guter Gott,
wir danken Dir,
daß wir Matthias kennen durften,
daß wir mit ihm lachen durften.

Er hat uns viel gegeben.

Wir vermissen  Matthias,
seinen eigenen, trockenen Humor,
seine Liebe zur Musik,
seine Hilfsbereitschaft,
seine Freundschaft.

Wir vermissen Matthias
Schmerzlich,
von ganzen Herzen,
unfassbar.

Guter Gott,
wir bitten dich für Matthias. Nimm ihn auf bei dir,
daß wir ihn einst Wiedersehen in Deinem Frieden.

Amen

Unfassbar

Wenn der Schmerz ganz tief in einem drin ist? Wenn man die Dimension nicht begreifen kann? Wenn alles nebensächlich wird? Wenn ich in meiner Vergangenheit herumkrame und Erinnerungen suche? Wenn der Verlust nicht zu fassen ist? Wenn alles unbegreiflich ist? Wenn man es nicht wahrhaben will? Wenn man schreien könnte? Wenn man mit seinem Gott hadert? Wenn man vielleicht noch so viel zu sagen hätte? Warum, warum, Warum?

Dankbar bin ich, das ich ihn hatte: Meinen großen Bruder! Er war ein Lebenskünstler. Er lebte sein Leben. Doch wenn ich anrief, war er immer da. Wir lebten jeder sein Leben. Aber waren wir so verschieden? Sicher ich habe keine bunten Haare, lange lackierte Fingernägel und trage keinen Schmuck. Wir haben viel gemeinsam. Wir teilten uns 13 Jahre das Zimmer, waren auf den selben Schulen. Wir waren einmal gemeinsam Schulsprecher (Er der 1., ich der 3. – o.k. er hat erst geschluckt und möglichst den kleinen Bruder ignoriert). Wir waren auf den gleichen Konzerten:Queen mit Freddi und Duran Duran; und zu Elton John sind wir sogar gemeinsam gegangen – ok, gesponsorte Karten.
Wir lieben den gleichen britischen, trockenen Humor (Jetzt schon merken: 25. Mai Handtuchtag!).

Im letzten halben Jahr habe ich mir soviele Gedanken gemacht. Aber es war einfach keine Gelegenheit darüber zu sprechen. Darüber reden – das war nicht unser Ding. So vieles unausgesprochen. Vieles weiß ich nicht über meinen Bruder? Seine Musik, seine Leidenschaft, seine Wünsche, seine Freunde (obwohl ich einige kennengelernt habe und sehr berührt über die Freundschaft bin). Manches verwirrt, so z.B. sein Blog ‚wasissn‘ mit harten Ausdrücken.

Gerne hätte ich Dir noch Zeit gewünscht. Für Deine Kunst. Für mich bist Du der größte Lebenskünstler. ‚Was kümmern mich die Konversationen! Ich lebe heute und hier.‘ Und doch hast Du nach langem Ringen um Deinen Weg wieder zu Deinen Eltern zurück gefunden. Zwar nicht unbedingt verstanden, aber akzeptiert, so wie Du bist.

Schade das Du mit meinen Kindern nicht in 10 Jahren zu den Ärzten gehen kannst. Das wäre ein Spaß gewesen. Danke Matthias, mein großer Bruder, das ich mit Dir aufwachsen durfte. Dein Bruder Stefan

Das Sternsingerwunder

Wie ich beschrieben habe, sind Kindersegnungen sehr wichtig. Aber das unsere Doppelsegnung durch den Bischof und Pfarrer Christian Enke so wirkten, hätte ich nicht gedacht. Nur wenige Tage später (und ein paar heißen Auseinandersetzungen zwischen Jonathan und mir), war Jonathan erstmals mit den Sternsingern unterwegs. Und im abschließenden Gottesdienst mit Pfarrer Martin Sauer war Jonathan voll dabei. Er hatte seine Aufgabe und er kasperte nicht herum. Auch Johanna war diesmal super fromm, sang jedes Lied mit und betete voller Innbrunst. Das ist also das Sternsingerwunder.

Herzlich Willkommen

Nach 10 Jahren ein Wiedersehen mit unserem Freund Ephriam Bam aus Kamerun. Am Freitag 4.1.2012 ist er in Frankfurt gelandet. Auch wenn ich nicht am Flughafen sein konnte, freue ich mich sehr auf die Begegnung mit Ephriam die nächsten Tage. Yaah Martina und Johanna begrüßten ihn stellvertretend für die Familie Hecktor!

Fotos: Lieberenz

 

Kindersegnung im Limburger Dom

Jaja so eine Segnung ist absolut nötig. Und das am Fest der unschuldigen Kinder am 28. Dezember. Die zwei lieben Kleinen (an diesem Tag zwei ‚Teufel‘) waren von Ihrem Vater kaum zu bändigen. Johanna hat schon nach zwei Minuten gesagt: Gehen wir jetzt….. Gut das uns keiner kannte! Und gut das sie uns aus dem Video rausgeschnitten haben. Ich habe mir zwar echt Mühe gegeben, fromm und glücklich auszusehen, aber ich wurde von den ‚Lieben‘ immer abgelenkt. Kein offenes Singen half, kein Stern über Betlehem, kein Versprechen oder die Androhung über den anschließenden Besuch bei McDonalds, bis dann doch das kleine Weihnachtswunder geschah: Bischof Franz-Peter hat zu den Kindern gesprochen. Er hat von den Engeln gesprochen. Und von der Harfe. Und von König David. Der größte König… Und die Kinder haben ihm zugehört, an seinen Lippen gehongen, sich gemeldet, wenn er etwas fragte. Beide waren bei der Sache. Dann ging es zur Einzelsegnung. Gut 15 Minuten im Gewühl stehen ging auch vorbei. Und dann stand Jonathan vorm Bischof und wurde gesegnet. Der Bischof erzählte ihm dann noch vom besten Freund Davids, dem allerbesten Freund. Und wie heißt der? Klar. Jonathan. Mein Jonathan war ergriffen und wollte daheim gleich in der Bibel nachlesen. Johanna war zwar sehr skeptisch bei der Segnung, aber sie hat es ehrfürchtig ergehen lassen. Danke lieber Bischof, für die Segnung. Dann wird ja doch alles bald gut….
Und raus aus dem Dom und Rennen und Spielen und Flitzen. 1 Stunde stillsitzen. Das ist schon anstrengend…

Foto: www.bistum-limburg.de

Und weil es so schön war, waren wir am Sonntag bei unserem nächsten Kirchenabenteuer: Kindersegnung in St. Johannes Apostel mit Pfarrer Christian Enke. Das gleiche Spiel wie oben, mit einem Unterschied: Hier kennt uns JEDER!

Jonathan: Ich habe Durst. Ich gehe nach Hause und trinke etwas. Schwups ist er unter alle Bänke geklettert und drauße. Aber nach Hause zu gehen hat er sich dann doch nicht getraut. Mit Unterstützung von Sebastián, Karin und dem versprochenen Eis haben wir den Gottesdienst dann doch ganz gut über die Runden bekommen.
Liebe Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Stefan